von Rachel Ayotte | Feb. 19, 2024 | Artikel
Die Welt der Philanthropie verändert sich ständig zum Besseren. Neue, gerechtere Praktiken für die Finanzierung, wie z. B. die auf Vertrauen basierende Philanthropie, tragen dazu bei, den Sektor der sozialen Wirkung in eine nachhaltigere und wirkungsvollere Zukunft zu lenken – für alle.
Einer der neueren Trends, die partizipative Fördermittelvergabe, ist für Organisationen auf der ganzen Welt unerlässlich geworden, von kleinen gemeinnützigen Organisationen bis hin zu großen gewinnorientierten Unternehmen wie Airbnb.
In diesem Blog werden wir alles behandeln, was Sie über diesen Trend wissen müssen und warum es sich lohnt, ihn für Ihre Strategie der Fördermittelvergabe zu untersuchen.
Wie die auf Vertrauen basierende Philanthropie, die darauf abzielt, gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Fördermittelgebenden und Zuwendungsempfangenden zu schaffen, beinhaltet die partizipative Fördermittelvergabe die gleichen Kernprinzipien und das gleiche Ethos.
Im Wesentlichen ist die partizipative Fördermittelvergabe ein Ansatz für Philanthropie und Fördermittelverteilung, der Geldgebende und Zuwendungsempfangende einlädt, gemeinsam zu entscheiden, welche Bedürfnisse die Gemeinschaft hat, wie der Antrag auf Fördermittel aussehen könnte und wie er vergeben wird. Anstatt dass Fördermittelgebende in einem Silo arbeiten und ihr Bestes tun, um aus der Ferne zu beurteilen, wie Mittel am besten zugewiesen werden, bezieht die partizipative Fördermittelvergabe die Mitglieder der Gemeinschaft in die Entscheidungsfindung ein. Wie die auf Vertrauen basierende Philanthropie zielt dieser Ansatz darauf ab, die traditionelle Top-Down-Entscheidungsfindung bei der Fördermittelvergabe neu zu gestalten.
Während das Modell der partizipativen Fördermittelvergabe für jede Stiftung anders aussehen kann, hilft diese Praxis den Gemeinschaftsstiftungen in der Regel, Folgendes zu fördern:
Inklusivität: Die Zielbegünstigten sind aktiv an der Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit der Fördermittelvergabe beteiligt. Dies kann Dinge wie Abstimmungen, Beratungen oder allgemeine offene Kommunikationswege mit Geldgebenden über den Entscheidungsprozess beinhalten.
Empowerment: Durch die Einbeziehung von Zuwendungsempfangenden in den Entscheidungsprozess können Geldgebende ein Gefühl der Eigenverantwortung und Kontrolle über die Projekte vermitteln. Für Gemeinschaften, die lange Zeit marginalisiert und zum Schweigen gebracht wurden, kann die partizipative Fördermittelvergabe Eigenverantwortung und Selbstbestimmung fördern.
Transparenz: Grundlegend für die partizipative Fördermittelvergabe ist die Fähigkeit, während des gesamten Prozesses der Fördermittelvergabe offene und ehrliche Kommunikationswege aufrechtzuerhalten. Von der Festlegung der Anforderungen bis zur Überprüfung der Vorschläge sind alle Informationen für die beteiligten Parteien zugänglich, so dass alle mit dem gleichen Wissen arbeiten.
Während die partizipative Fördermittelvergabe für einige wie ein großer Aufwand erscheinen mag, da sie die Einbeziehung von mehr Beteiligten in den Lebenszyklus der Fördermittel erfordert, überwiegen die Vorteile bei weitem alle Belastungen.
Wenn sie gut ausgeführt wird, kann die partizipative Fördermittelvergabe:
Eine auf Vertrauen basierende Philanthropie fördern: Für Organisationen, die die auf Vertrauen basierende Philanthropie zu einem grundlegenden Bestandteil ihrer Fördermittelvergabe machen wollen, trägt die partizipative Fördermittelvergabe dazu bei, traditionelle Machtverhältnisse zu korrigieren und nachhaltigere Beziehungen aufzubauen.
Marginalisierte Stimmen verstärken: Historisch marginalisierten Gemeinschaften kann Autonomie, Eigenverantwortung und eine Stimme bei ihrer Finanzierung gegeben werden. Für Gruppen, die lange Zeit verkleinert oder übersehen wurden, ist dies ein enormer Vorteil.
Mehr Wirkung erzielen: Durch die Einbeziehung von Begünstigten in die Entscheidungsfindung stellt die partizipative Fördermittelvergabe sicher, dass geförderte Initiativen besser auf die lokalen Bedürfnisse und Kontexte eingehen. Darüber hinaus fördert die Praxis innovative Ideen und Ansätze, indem sie das Wissen, die Erkenntnisse und die Kreativität verschiedener Interessengruppen nutzt.
Wenn Sie die partizipative Fördermittelvergabe zum ersten Mal in Ihrer Stiftung einführen, ist es wichtig, dass alle in Ihrer Organisation und in Ihrer Gemeinschaft an einem Strang ziehen.
Diskutieren Sie die Vorteile und die Notwendigkeit der Praxis und wie sie mit Ihrer Mission und Ihren Zielen übereinstimmt. Und holen Sie sich natürlich die Unterstützung und Zustimmung der Führungskräfte, falls erforderlich.
Achten Sie außerdem darauf, die Prinzipien der partizipativen Fördermittelvergabe von Anfang an zu berücksichtigen: Informieren Sie auch die Begünstigten darüber, was sie erwarten können, und erklären Sie, wie wichtig es ist, integrative Räume für Dialog, Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung zu schaffen.
Partizipative Fördermittelvergabe ist nicht effektiv, wenn es der Beziehung zwischen Geldgebenden und Zuwendungsempfangenden an Vertrauen mangelt.
Um authentische Partnerschaften mit Zuwendungsempfangenden aufzubauen, sollten Sie Folgendes beachten:
Offene Kommunikationskanäle einrichten: Fördern Sie einen regelmäßigen Dialog, bieten Sie mehrere Kommunikationskanäle an (z. B. E-Mail, Telefon und persönliche Treffen) und gehen Sie auf Anfragen und Bedenken ein.
Aktive Zuhörfähigkeiten anwenden: Zeigen Sie Empathie, Respekt und echtes Interesse am Verständnis ihrer Perspektiven, Bedürfnisse und Herausforderungen. Schaffen Sie Möglichkeiten für Zuwendungsempfangende, ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Rückmeldungen auszutauschen, und denken Sie daran, dass Zuwendungsempfangende die Experten in ihren Gemeinschaften sind.
Erwartungen klären: Stellen Sie sicher, dass die Zuwendungsempfangenden ein klares Verständnis der einvernehmlich vereinbarten Ziele der Fördermittel, der typischen Berichtspflichten, der Zeitpläne und aller anderen relevanten Bedingungen haben.
Flexibel sein: Zuwendungsempfangende können während des Förderzeitraums auf Herausforderungen und unvorhergesehene Umstände stoßen. Gehen Sie auf ihre Bedürfnisse ein und passen Sie die Förderbedingungen oder Zeitpläne bei Bedarf an.
Persönliche Beziehungen aufbauen: Nehmen Sie sich die Zeit, persönliche Beziehungen zu Zuwendungsempfangenden aufzubauen, die über den formalen Förderprozess hinausgehen. Besuchen Sie Veranstaltungen der Zuwendungsempfangenden, besuchen Sie Projektstandorte und führen Sie informelle Gespräche, um eine Beziehung und Vertrauen aufzubauen.
Einer der wichtigsten Aspekte der partizipativen Fördermittelvergabe ist es, sicherzustellen, dass die Begünstigten jeden Schritt des Prozesses verstehen und Einblick in ihn haben.
Mit der richtigen Software für die Fördermittelverwaltung können Stiftungen den Begünstigten einen transparenten Überblick über einvernehmlich vereinbarte Fristen, Entscheidungsprozesse und mehr geben. Sie kann den Zuwendungsempfangenden das Gefühl geben, gleichberechtigte Partner zu sein und nicht nur Bewerbende oder Empfänger.
Um die partizipative Fördermittelvergabe erfolgreich und nachhaltig zu gestalten, holen Sie aktiv Feedback von Zuwendungsempfangenden über ihre Erfahrungen mit dem Förderprozess und der Unterstützung durch die Stiftung ein.
Dieses Feedback ist unerlässlich, um Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren und Anpassungen an den Praktiken der Fördermittelvergabe vorzunehmen.
Auch wenn Sie sicherlich auf eine ganze Reihe von Rückschlägen und Herausforderungen stoßen werden, vergessen Sie nicht, Fortschritte anzuerkennen – egal wie klein sie auch sein mögen.
Erkennen Sie die Beiträge, Meilensteine und Auswirkungen der Zuwendungsempfangenden durch öffentliche Anerkennung, Auszeichnungen und Öffentlichkeitsarbeit an. Das Feiern von Erfolgen stärkt die Beziehungen und festigt die gegenseitige Wertschätzung und den Respekt.
Viele Stiftungen erkennen die Notwendigkeit einer partizipativen Fördermittelvergabe. Ohne die richtigen Werkzeuge haben Stiftungen und Fördermittelgebende jedoch oft Schwierigkeiten, mit den Begünstigten in Kontakt zu treten und Transparenz bei der Entscheidungsfindung in großem Maßstab zu gewährleisten.
Mit den oben genannten Tipps kann jeder Fördermittelgebende die partizipative Fördermittelvergabe zum Erfolg führen, um mehr Wirkung zu erzielen und das Wissen und die Kreativität der verschiedenen Interessengruppen der Stiftung zu nutzen.
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