von Guest contributor | Dez. 1, 2025 | Artikel
Artikel verfasst von Dan Whitty, Senior Manager für Informationssicherheit bei Good Grants.
Die Fähigkeiten der KI entwickeln sich in erstaunlichem Tempo weiter, was Fördermittelgebende spaltet: einige sind experimentierfreudig, andere zögern, sich überhaupt zu engagieren. Doch schnellere Tools führen nicht automatisch zu besseren Ergebnissen, insbesondere im Kontext einer verantwortungsvollen Fördermittelvergabe.
Eine hilfreiche Parallele stammt aus der griechischen Mythologie:
Als das Trojanische Pferd in Troja willkommen geheißen wurde, lag die Gefahr nicht in der Holzkonstruktion selbst. Das Problem lag in den Annahmen, die die Stadt darüber traf, was es enthielt und was es tun durfte.
Das ist die eigentliche Lehre: Das Pferd war nur ein Gefäß. Das Versagen entstand dadurch, dass man es ohne Prüfung oder Grenzen hineinließ.
Moderne KI stellt eine ähnliche Herausforderung dar. Sie ist weder von Natur aus nützlich noch schädlich; sie ist einfach mächtig. Und in der Welt des Fördermittelmanagements ist der klügste Ansatz klar: Intelligenz sollte nicht automatisch sein; sie sollte mit Absicht eingesetzt werden.
Bei Good Grants sind unsere KI-Funktionen nach diesem Prinzip aufgebaut. Sie sind nicht standardmäßig aktiviert. Sie trainieren nicht mit geteilten Kundendaten. Und sie arbeiten niemals ohne Transparenz oder Aufsicht.
Plattformen für die Fördermittelvergabe verwalten einzigartig sensible, auf den Menschen bezogene Informationen, wie zum Beispiel:
Dies sind keine generischen Betriebsdaten – es ist die Grundlage für faire, vertrauenswürdige Fördermittelentscheidungen.
Wenn KI standardmäßig überall aktiviert wäre, könnten Organisationen Gutachtenden, Bewerbenden oder Stakeholdern nicht verlässlich darlegen, wo Daten verarbeitet wurden oder wie sie Entscheidungen beeinflussten. Bei der Fördermittelvergabe ist diese Unsicherheit – nicht die KI selbst – das eigentliche Risiko.
Diese praktischen, nicht-technischen Schritte gelten für jedes Fördermittelprogramm, das KI-Unterstützung einführt:
1. KI nur dort aktivieren, wo sie dem Programmzweck dientZusammenfassungen, Themenextraktion, Konsistenzprüfungen und konstruktives Feedback; nicht Entscheidungsfindung.
2. Menschliche Entscheidungshoheit bewahrenKI kann bei der Interpretation helfen, aber Gutachtende, Gremien und Personal bleiben für die Ergebnisse verantwortlich.
3. Identifizierbare Informationen vor der Analyse entfernenBewerbende schützen, indem persönliche oder organisatorische Daten, wo möglich, maskiert werden.
4. KI als Erweiterung, nicht als Autopilot behandelnSie erweitert Ihre Kapazität und verbessert die Effizienz – sollte aber eine sorgfältige Prüfung nicht ersetzen.
5. Anbieter kritische Fragen stellenWie isolieren sie KI-Daten? Welche Schutzmechanismen verhindern, dass Modelle aus sensiblen Inhalten lernen?
6. Dokumentieren, wann und warum KI eingesetzt wirdKlare Aufzeichnungen ermöglichen es Ihnen, Entscheidungen später zu erklären, zu prüfen und zu verteidigen – ohne Rätselraten.
Während sich KI weiterentwickelt, müssen Fördermittelgebende sie weder meiden noch blind übernehmen. Der wahre Vorteil ergibt sich aus dem Einsatz von KI mit Klarheit, Zustimmung und starker Governance.
Indem KI gezielt eingesetzt, sensible Programm-Daten geschützt und menschliches Urteilsvermögen zentral bleibt, können Organisationen KI als Multiplikator nutzen, um eine bessere Fördermittelvergabe zu unterstützen, ohne das Vertrauen zu gefährden.
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